Übersetzung aus dem Aserbaidschanischen
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Aserbaidschanisch (Azeri) gehört zu den Turksprachen, die in Südwestasien verbreitet sind. Aserbaidschanisch gehört zur Gruppe der oghusischen Sprachen und hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit anderen Sprachen dieser Gruppe, wie: Türkisch und Turkmenisch. Heute ist Aserbaidschanisch in Aserbaidshan selbst, sowie in Russland (besonders in Dagestan), Georgien (Grusinien), im Iran und im Irak, in der Türkei, der Ukraine, in Syrien, in den USA, Großbritannien und Deutschland, sowie in Ländern Mittelasiens, wie Kasachstan, Usbekistan und Turkmenien, verbreitet. Die Gesamtzahl der aserbaidschanischen Muttersprachler beträgt nach unterschiedlichen Schätzungen 30 bis 50 Mio.
Geschichte der aserbaidschanischen Sprache
Das moderne Aserbaidschanische hat seine Wurzeln in einem ost-oghusischen Dialekt des Türkischen, der Verbreitung in Südwestasien während der Völkerwanderung vor allem der Turkvölker im Mittelalter erfahren hat. Aserbaidschanisch hat sich unter dem Einfluss des Persischen und des Arabischen entwickelt. Aserbaidschanisch hat sukzessive die Sprachen der iranischen Gruppe aus dem nördlichen Iran und aus Teilen des Kaukasus verdrängt. Die Geschichte der aserbaidschanischen Sprache kann man in zwei große Zeitabschnitte einteilen: Die Entwicklung des alten (XVI-XVIII. Jahrhundert) und des neuen Aserbaidschanisch (nach dem XVIII. Jahrhundert). Die altaserbaidschanische Sprache (Āzari) unterscheidet sich vom Neuaserbaidschanischen durch einen erheblichen Anteil an lexikalischen und syntaktischen Entlehnungen aus dem Persischen und aus Arabischen Sprachen. Neuaserbaidschanisch ist nicht nur die Sprache der Literatur und der Poesie, sondern auch die der Journalistik und der Wissenschaft. Die aserbaidschanische Literatursprache wurde schließlich vereinheitlicht, wobei etliche archaische Elemente des Türkischen verloren gingen (u.a. Iranismen und Osmanismen). In der Zeit zwischen 1900 und 1930 gab es mehrere miteinander konkurrierender Programme zur Vereinheitlichung des Aserbaidschanischen, die darauf gerichtet waren, die aserbaidschanische Schriftsprache zu vereinfachen, damit sie den breiten Massen der wenig gebildeten Bevölkerung zugänglicher würde. Im XX. Jahrhundert wurde das Alphabet der aserbaidschanischen Sprache zwei Mal geändert. Zuerst von der persisch-arabischen Schriftsprache auf das lateinische Alphabet, später von der Lateinschrift zur Kyrillika. Es ist zu beachten, dass das im Iran gesprochene Aserbaidschanisch nach wie vor auf der persisch-arabischen Schriftsprache aufbaut. Trotz der Unterstützung, die die Sprache in der Zeit der Sowjetunion erfahren hat, wurde sie in Aserbaidshan erst 1978 Amtssprache (gleichzeitig mit dem Grusinischen in Grusinien/Georgien und dem Armenischen in Armenien). Nachdem die Republik Aserbaidshan ihre Unabhängigkeit erhalten hat, führte sie gleich dem Türkischen das lateinische Alphabet ein.
Interessante Fakten zur aserbaidschanischen Sprache und Kultur:
• bei weit verbreiteten aserbaidschanischen Familiennamen bedeutet die Nachsilbe –zade soviel wie «geboren, abstammend von». Ursprünglich wurde dieses Suffix, das vom Verb «zaiden» hergeleitet ist, an den Vornamen des Vaters gehängt (z.B. Ulvi-zade, Farid-zade);• in der Moskauer staatlichen linguistischen Universität wurde ein Zentrum der aserbaidschanischen Sprache und Kultur geschaffen, das immer noch aktiv ist. Das Zentrum wurde am 15. April 2009 durch die Rektorin der Moskauer staatlichen linguistischen Universität I.I. Khaleeva und den Rektor der Universität für Slawistik Baku, K.M. Abdullajev, feierlich eröffnet.
• die meisten aserbaidschanischen Muttersprachler verstehen sogar Türkisch – so sehr sind diese Sprachen miteinander verwandt. In den Jahren 1992-1993 hat die Volksfront-Partei Aserbaidshan die Amtssprache Aserbaidshans in Türk dili ("Türkische Sprache") umbenannt. Geidar Alijew, Präsident Aserbaidshans von 1993 bis 2003, hat aber eine Rückwärts-Rochade vorgenommen. Es gibt Wissenschaftler, die halten das Aserbaidschanische für einen türkischen Dialekt;
• Hauptstadt der Republik Aserbaidshan ist Baku, Währung ist der Manat, höchster Punkt ist der Bazardüzü Dağı (4.466 m);
• 1994 haben 38 % der Bevölkerung der Republik Aserbaidshan Russisch gesprochen, Aserbaidschanisch 62 %. In den zurückliegenden 15 Jahren hat sich die Lage zu Gunsten der aserbaidshanischen Sprache verändert;
• ein großer Teil der aserbaidschanischen Muttersprachler wohnt nicht in der Republik Aserbaidshan, sondern auf dem Staatsgebiet des Iran (nach unterschiedlichen Schätzungen um 30 Mio.;
• vom XVI. bis Anfang des XX. Jahrhunderts war Aserbaidschanisch Verkehrssprache („Lingua franca“) im gesamten Kaukasusraum, einschließlich Dagestan, Türkisch-Armenien, Iranisch-Aserbaidshan;
• Bergkarabach ist eine Region im Kaukasus, die offiziell als aserbaidschanisches Gebiet gilt, de facto jedoch von der Republik Bergkarabach kontrolliert wird.
Geschäftliche Etikette und Kultur in Aserbaidshan
Aktive Gestik spielt bei den Aserbaidschanern eine viel größere Rolle, als bei den Europäern, wenn sie ihrer Rede mehr Ausdruck verleihen wollen. Wenn man sich begegnet, auch wenn man nicht miteinander bekannt ist (Taxifahrer, Kellner, Beamte) ist es Sitte, dass man sich begrüßt. Auf Begegnungen begrüßen sich die Gäste in der Reihenfolge, wie sie ankommen. Für gewöhnlich stehen die, die früher angekommen sind, auf, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Hände schütteln ist nicht unbedingt Sitte, auch dann nicht, wenn man miteinander bekannt ist. In Aserbaidshan gilt es als unhöflich, sich längere Zeit gemeinsam mit einem unbekannten Menschen aufzuhalten, z.B. im Bus, ohne mit ihm (oder ihr) ein Gespräch anzufangen.